Dienstag, 24. März 2009

Lidl-Auto ist kein wirkliches Schnäppchen

Beim Autokauf über den Discounter gibt es einige Fallstricke zu beachten. Das hat die Stiftung Warentest nun bei einer Prüfung des Angebots der Supermarktkette Lidl herausgefunden, die seit kurzem den Opel Corsa und den VW Cross Polo als EU-Importwagen über ihren Internet-Shop anbietet. Das scheinbare Schnäppchen lohnt nicht wirklich.

Alte Typen

Sowohl beim Polo als auch bei Corsa handelt es sich um verhältnismäßig alte Modelle. Der Cross Polo ist seit etwa drei Jahren auf dem Markt. Vom kürzlich neu vorgestellten VW Polo gibt es noch keine Cross-Varianten. Und auch der opel Corsa hat schon einige Jahre auf dem Buckel.

Wenig Zeit für Papierkram

Ist das Fahrzeug in Deutschland angekommen, hat der Kunde laut dem Kleingedruckten nur acht Tage Zeit für die Abholung beim Lidl-Kooperationspartner ATG Automobile in Heinsberg (Tochterunternehmen der Jütten & Koolen GmbH (die Red.)). Hier fallen je nach Wohnort noch Fahrkosten an. Innerhalb dieser Frist müssen außerdem Kfz-Versicherung sowie Zulassung oder Überführungskennzeichen besorgt werden. Von der im Kleingedruckten geforderten Zahlung im Voraus raten die Tester ab. Geht der Importeur pleite, ist das Geld weg. Zahlen sollten Kunden erst nach Erhalt der Ware.

Mögliche Nachteile bei Kulanzansprüchen

Für die Lidl-Autos gibt es eine Herstellergarantie von zwei Jahren. Ein Auto mit Mängeln wird von jeder Werkstatt des Herstellers repariert. Allerdings nur, wenn bei ordnungsgemäß durchgeführter Übergabeinspektion des ausländischen Vertragshändlers und komplett ausgefülltem Kundendienstscheckheft. Und auch dann kann es laut der Tester im Vergleich zum Autokauf beim Vertragshändler in Deutschland noch Nachteile bei Kulanzansprüchen geben. Das aber gilt für EU-Neuwagenverkäufe generell.

Hallo, jemand da?

Darüber hinaus beklagt die Stiftung die schlechte Erreichbarkeit des Vertragspartners. In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen auf der Lidl-Internetseite fehlen sämtliche Kontaktinformationen. Über eine Internet-Recherche findet man zwar die Website des Importeurs, ohne Passwort ist diese aber nicht aufrufbar. Einzig der Weg über die Telefonauskunft führt zu einem Ergebnis.

© Deutsche Telekom AG 2009 (auszugsweise)

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