Mittwoch, 31. März 2010

Benzinpreis-Disput über Mehrwertsteuer und Biosprit

Die vorösterliche Diskussion über anziehende Benzinpreise hat am Mittwoch zu einem Streit über Steuerentlastungen und Forderungen nach mehr Wettbewerb geführt. Die FDP brachte eine Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf sieben Prozent ins Spiel, was die Grünen heftig attackierten. Die Biokraftstoff-Hersteller forderten eine gesicherte Förderung der Branche, um auf dem von fossilem Sprit dominierten Markt für mehr Preiswettbewerb zu sorgen.

Der FDP-Bundestagsfraktionsvize Patrick Döring forderte eine Senkung des Mehrwertsteuersatzes für Kraftstoffe auf den ermäßigten Satz von sieben Prozent, der für Produkte des Gemeinwohls wie Lebensmittel, Bücher und Zeitungen erhoben wird. "Die hohen Spritpreise sind für Autofahrer unerträglich", sagte Döring der "Bild"-Zeitung (Mittwoch). "In der Kommission zur Mehrwertsteuer- Reform muss die Besteuerung von Benzin zum Thema gemacht werden. Es ist dabei zu prüfen, ob Benzin genauso besteuert werden kann wie Brot und Butter."

Anders als Lebensmittel und seit kurzem Hotelübernachtungen unterliegen Öl, Strom und Gas nicht der ermäßigten Mehrwertsteuer von sieben Prozent, sondern dem vollen Satz von 19 Prozent. Die Forderung nach einer Mehrwertsteuersenkung auf Energie hatte die FDP bereits zu Oppositionszeiten erhoben.

Populisten und Dilettanten

Die Grünen halten den Vorstoß der FDP für "Populismus". "Die Forderung nach einer Ermäßigung der Mehrwertsteuer für Benzin zeugt von umwelt-, wirtschafts- und finanzpolitischem Dilettantismus", sagte der Grünen-Bundestagsabgeordnete Thomas Gambke. Die Senkung würde von den Herstellern nicht voll an die Verbraucher weitergegeben. "Begünstigt würden am Ende die großen Ölkonzerne, die höhere Gewinne einfahren." Fahrer "großer Spritschleudern" profitierten mehr als die Besitzer umweltschonender Fahrzeuge.

"Jedes Jahr wieder steigen die Spritpreise zu Ferienbeginn und zu Feiertagen", sagte Gambke. "Dies ist eher ein Fall für das Kartellamt, denn für die noch einzusetzende Mehrwertsteuerkommission." Die Bonner Behörde hatte allerdings kürzlich mitgeteilt, dass sie keine konkreten Verstöße der Mineralölkonzerne gegen das Kartellrecht festgestellt habe.

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Montag, 22. März 2010

Köhler macht sich für teureren Sprit stark

Bundespräsident Horst Köhler fordert von den Deutschen mehr Umweltbewusstsein und bringt dafür höhere Benzinpreise ins Spiel. "Wir müssen jetzt den Paradigmenwechsel hin zu einer Wirtschaftsweise einleiten, die unser Planet verkraftet und die letztlich auch mehr Sinn stiftet", sagte Köhler dem Magazin "Focus". Der klimapolitische Vorstoß stieß in der schwarz-gelben Bundesregierung und Koalition sowie bei Autoclubs auf Ablehnung. Dagegen wurde Köhler von Grünen und Umweltverbänden im Grundsatz unterstützt – wenn auch dort die Frage einer Neuauflage der Ökosteuer umstritten bleibt, die hinter höheren Benzinpreisen steckt.

"Die Nation, die sich am schnellsten, am intelligentesten auf diese Situation einstellt, wird Arbeitsplätze und Wohlstand schaffen." Auch auf die Gefahr hin, sich mit vielen anzulegen, betonte Köhler in dem Interview: "Wir sollten zum Beispiel darüber nachdenken, ob der Preis von Benzin nicht tendenziell höher als tendenziell niedriger sein sollte." Der ADAC warf Köhler daraufhin eine "ideologische Verteufelung der individuellen Mobilität" vor.

Der Preis sei immer noch das stärkste Signal, damit Menschen ihr Verhalten ändern, hob Köhler hervor. Die Deutschen bauten zwar die besten Autos. Aber ihm bereite Sorgen, dass die Volkswirtschaft so massiv vom Auto abhänge. "Sechzig Prozent der gesamten Innovationen ranken ums Auto, sagte mir jemand aus der Branche stolz. Mich macht das eher nervös." Dies sei ein Fall wie bei der Finanzkrise.

Brüderle: "Benzinpreise sind schon sehr hoch"

Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) sagte am Montag in Berlin. "Die Benzinpreise sind schon sehr hoch. Mobilität für Arbeitnehmer gerade im ländlichen Raum muss noch bezahlbar bleiben." Ähnlich äußerte sich Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU): "Ich erlebe als Bürger dieses Landes, dass die Frage, ob der Benzinpreis zu hoch oder zu niedrig sei, längst entschieden ist. Er ist eher zu hoch." Der Berliner Regierungssprecher Ulrich Wilhelm hatte zuvor Köhlers Forderungen nicht bewerten wollen und hinzugefügt: "Das Wort des Staatsoberhaupts steht für sich."

In Deutschland liegt der Benzinpreis derzeit im Schnitt bei knapp 1,40 Euro je Liter. Anfang Juli 2008 war er mit der Verteuerung des Rohöls auf den Spitzenwert von 1,59 Euro geklettert und anschließend mit der Entspannung auf dem Ölmarkt allmählich auf den jetzigen Wert gesunken. Der Spritpreis liegt jetzt auf dem Niveau vom Herbst 2008.

Rabatthunger der Autokäufer weiter groß

Die "Geiz ist geil"-Mentalität ist nach wie vor fest in den Köpfen deutscher Autokäufer verankert. Wie eine Umfrage der Fahrzeugbörse Mobile.de unter Händlerkunden ergab, fragen 73 Prozent der Kunden im Autohaus nach Barrabatten. Deutlich weniger beliebt sind attraktive Leasing- oder Finanzierungsangebote (13 Prozent). Flatrate-Offerten inklusive Versicherung, Finanzierung und Wartung locken sogar nur 5,9 Prozent der Konsumenten. Jeweils vier Prozent sind an zusätzlicher Sonderausstattung oder kostenlosen Service- und Wartungsarbeiten interessiert. Mobile.de befragte Anfang März 374 gewerbliche Verkäufer. (rp)

Neuwagen werden wieder teurer

Nach einer kurzen Verschnaufpause steigen die Preise für Neuwagen wieder deutlich an. Die Listenpreise werden gegenüber 2009 um knapp 3000 Euro auf durchschnittlich 24 900 Euro wachsen. Das geht aus einer Kurzstudie des Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen hervor, die WELT KOMPAKT vorliegt. Der wesentliche Treiber des Preisanstiegs ist laut CAR-Direktor Ferdinand Dudenhöffer, dass in diesem Jahr mehr hochpreisige Modelle verkauft werden. Hinzu kommen die Aufschläge seitens der Autobauer sowie die Preiserhöhungen für verbesserte Umwelttechnologien.

Die Abwrackprämie hatte im Jahr 2009 in Deutschland vor allem den Absatz von Klein- und Kompaktwagen angeschoben. Die Hersteller von Oberklasse-Fahrzeugen mussten dagegen Rückgänge verzeichnen. Bei den deutschen Premiumherstellern BMW und Mercedes stiegen die Durchschnitts-Listenpreise im Jahr der Abwrackprämie dennoch leicht an. Die Durchschnittspreise der deutschen Volumenhersteller VW, Ford und Opel sanken im Jahr 2009 deutlich geringer als der Marktdurchschnitt.

Nach der Prognose des Instituts werden in Deutschland in diesem Jahr rund 2,8 Millionen Fahrzeuge neu zugelassen. Bei einem Durchschnittspreis von 24 900 Euro wird der Umsatz im Neuwagenmarkt im Inland bei 60,7 Milliarden Euro liegen, im Jahr 2009 war ein Erlösrekord bei Neuwagen von 82,8 Milliarden Euro erzielt worden. Auch beim Mehrwertsteueraufkommen wurde mit 13,2 Milliarden Euro ein Rekord erzielt.

Doch dieses Ergebnis wird sich nicht wiederholen. "Sowohl Umsatz als auch Mehrwertsteuer brechen im Jahr 2010 trotz hoher Durchschnittspreise deutlich ein", prognostiziert Dudenhöffer.(welt.de)

Dienstag, 16. März 2010

Kfz-Gewerbe NRW schießt gegen Internet-Vermittler

Das Kfz-Gewerbe Nordrhein-Westfalen hat vor "Verwerfungen im Neuwagenverkauf" gewarnt, die durch die wachsende Anzahl von Internetportalen für Verbraucher verursacht werden. Auf seiner Klausurtagung im Jammertal bei Datteln rief der Vorstand Händler, Fabrikatsvereinigungen und Hersteller auf, gemeinsame Sache bei der Rettung des selektiven und qualifizierten Neuwagenverkaufs zu machen.

"Wenn hier nicht so schnell wie möglich gehandelt wird, nehmen die Neuwagen-Internet-Verkäufe weiter zu und die Anzahl der regionalen Autohäuser durch noch stärkere Ertragseinbrüche weiter ab. In der mittelfristigen Konsequenz wird jedoch die Marke am Marktanteil verlieren, die dieser Entwicklung Vorschub leistet oder sie duldet", betonte der Vorsitzende des NRW-Fabrikatsausschußes Walter Ritzel. Er kündigte an, Lösungsvorschläge auf der nächsten Sitzung seines Ausschusses als Denkanstoß für die Branche auszuarbeiten.

"Die Interessenten nutzen unsere großzügige Neuwagenausstellung zur Information und lassen sich von den zertifizierten Automobilverkäufern beraten. Nach einer ausgiebigen Probefahrt legen sie schließlich das hochrabattierte Angebot aus dem Internet auf den Tisch", erklärte Landesverbandspräsident Ernst-Robert Nouvertné. Die Akteure hinter den Neuwagenportalen seien autorisierte Fabrikatshändler in Deutschland, die neben ihrem Einzelhandelsgeschäft in der Region die Internetportale mit höchsten Rabatten zur Erzielung vermeintlich zusätzlicher Deckungsbeiträge nutzten. (se)

Samstag, 13. März 2010

Abwrackprämie rettet privaten Konsum

Die Abwrackprämie hat 2009 den privaten Konsum vor dem Absturz bewahrt. Vor allem die staatlichen Milliarden für den Kauf neuer oder gebrauchter Autos trieben die Ausgaben privater Haushalte für die Anschaffung von Kraftfahrzeugen um ein Fünftel (20,5 Prozent) auf rund 73 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden errechnete.

In der Folge legten die privaten Konsumausgaben in Deutschland im vergangenen Jahr insgesamt leicht um 0,4 Prozent im Vergleich zum Jahr 2008 zu, wie die Behörde am Freitag mitteilte. Hätte es den enormen Schub bei Autokäufen nicht gegeben, hätte sich der private Konsum rechnerisch um 0,5 Prozent vermindert.

Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes wurden im vergangenen Jahr mehr als 3,8 Millionen Neuwagen zugelassen. Das waren 23 Prozent mehr als 2008 (wir berichteten). Die Zahl der Neuzulassungen war damit so hoch wie seit den Boomjahren 1991 und 1992 nicht mehr, als die Wiedervereinigung das Geschäft der Autobranche kräftig angekurbelt hatte.

Allerdings wurden im vergangenen Jahr überwiegend Kleinwagen gekauft. Bis ins dritte Quartal hinein hatte das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Anträge für die Abwrackprämie angenommen. Der staatliche Fördertopf war mit fünf Milliarden Euro gefüllt. Knapp zwei Millionen Käufer von Neu- und Jahreswagen profitierten. Wer einen mindestens neun Jahre alten Wagen verschrottete und ein anderes Fahrzeug kaufte, erhielt 2.500 Euro.

Milliarden-Werte gehen ins Ausland

Trotz der Umweltprämie wurden nach Angaben der Statistiker hunderttausende Altfahrzeuge ins Ausland geschafft. Insgesamt 389.200 gebrauchte Pkw im Gesamtwert von 4,5 Milliarden Euro wurden aus Deutschland exportiert. Jeder fünfte Gebrauchtwagen ging nach Afrika. Deutlich weniger alte Fahrzeuge als im Vorjahr wurden nach Russland, Polen und Rumänien verkauft. Weltweit größter Abnehmer für Gebrauchtfahrzeuge aus Deutschland ist nach wie vor Italien. Insgesamt gingen die GW-Ausfuhren aus Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 68.500 Stück (minus 15 Prozent) zurück. (dpa)

Donnerstag, 4. März 2010

Nissan ruft über eine halbe Million Autos zurück

Nach Toyota muss nun auch der japanische Renault-Partner Nissan wegen Problemen mit Bremspedalen und der Tankanzeige über eine halbe Million Autos in die Werkstätten zurückrufen. Betroffen von dem Rückruf ist erneut vor allem der wichtige US-Markt, aber auch andere Regionen wie der Nahe Osten und Teile Asiens, wie Nissan am Mittwoch mitteilte. Der europäischen Markt sei nicht betroffen. Insgesamt müssen weltweit rund 540.000 Autos in die Werkstatt. Unfälle wegen der Probleme habe es nicht gegeben. Die Kunden würden mit Beginn dieses Monats gebeten, ihre Autos untersuchen und falls notwendig reparieren zu lassen.

Bei den Problemen mit den Bremspedalen handelt es sich um die Modelljahre 2008 bis 2010 der Serie Titan Pinup truck, Armada und Infiniti QX56 sowie Quest Minivans. Wegen dieses Problems werden in den USA 178.916 Autos sowie weitere 25.869 Autos unter anderem im Nahen Osten, Mexiko, Kanada und Russland zurückgerufen.

Zudem könne es passieren, dass die Tankanzeige noch Benzin anzeigt, obwohl der Tank bereits leer ist. Bis das Problem behoben sei, sollten die Fahrer zumindest mit mindestens halbvollem Tank fahren, hieß es. Von diesem Problem sind die Baujahre 2005 bis 2008 der Modellserien Nissan Titan, Armada und Infiniti QX56 betroffen. Hinzu kommen die Modelle Nissan Frontier, Pathfinder und Xterra, die zwischen Januar und März 2006 sowie zwischen Oktober und Januar 2008 gebaut wurden. Hier geht es um 418.865 Autos in den USA sowie 53.253 Autos u.a. in Kanada, Naher Osten, Japan und Puerto Rico. dpa)

Mercedes investiert kräftig in alternative Antriebe

Mercedes will in diesem und im nächsten Jahr alleine bei Pkw insgesamt zwei Milliarden Euro in die Entwicklung alternativer Antriebe stecken. Dies entspreche fast der Hälfte der geplanten Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, sagte Daimler-Entwicklungsvorstand Thomas Weber in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. "Alle Mercedes-Hybridfahrzeuge werden künftig als Vollhybride auf den Markt kommen."

Die Elektrifizierung sei die Schlüsseltechnologie der Zukunft. "Wer diese Technologie konsequent beherrscht, wird künftig erfolgreich sein. Durch den Einsatz eines Modulbaukastens, kann sichergestellt werden, dass die Kosten im Griff bleiben und die Qualität stimmt", sagte Weber.

Die Mehrkosten für die Entwicklung will Daimler auch durch Effizienzsteigerungen an anderer Stelle finanzieren. Für die Pkw-Baureihen sei etwa ein Baukasten mit rund 90 Komponenten wie Heizung, Lüftung und Bremsen entwickelt worden, die in jedem Modell zum Einsatz kommen, sagte Weber. "Diese Baukästen sind mittlerweile praktisch durchgehend entwickelt und werden flächendeckend bei Mercedes eingesetzt."

Außerdem treibt Daimler seine Zusammenarbeit mit anderen Herstellern voran. "Generell sind Kooperationen ein Teil der wichtigen Chance, zusätzliches Potenzial zu heben", sagte Weber. "Wo wir in den nächsten Monaten zu einer Entscheidungen kommen wollen, ist die Nachfolge beim Smart. Dafür werden wir einen Partner mit an Bord nehmen, unter anderem, um das entsprechende Volumen zu generieren."

Bei den Gesprächen mit Konkurrenten wie Renault gehe es zum einen um die Architektur des Fahrzeugs. "Aber natürlich sprechen wir auch über den Antrieb, der in Zukunft von entscheidender Bedeutung ist." Außerdem werde ein Partner für die Entwicklung eines kleinen Motors gesucht. Wünschenswert sei ein Partner für beide Projekte, sagte Weber. "Es würde viel Sinn machen, dies als ein Paket zu machen."

"Wo Mercedes draufsteht muss Mercedes drin sein"

Auch mit BMW gebe es nach wie vor Gespräche. Bei einer möglichen weitergehenden Zusammenarbeit gebe es aber Grenzen. "Wo Mercedes draufsteht muss Mercedes drin sein. Deshalb kommt für uns zum Beispiel keine gemeinsame Fahrzeugarchitektur infrage", sagte Weber. "Bei den Komponenten ist das anders." Gleiche Schlösser, die gleiche Sitzstruktur oder die gleiche Klimaanlage seien unproblematisch. "Die große Hochzeit im Himmel gibt es aber nicht, indem man alles auf eine Plattform stellt." Auch ob man beim Motor zusammenfinden könne, sei fraglich. (dpa)

Autokauf: "Grüne" Aspekte immer wichtiger

Umweltfreundlichkeit und Kraftstoffverbrauch ihres neuen Autos sind den Deutschen wichtiger als Motorleistung und Fahrspaß. In einer Umfrage des Nürnberger Marktforschungsinstituts Puls erklärten 72 Prozent, dass ökologische Aspekte für sie mehr Bedeutung hätten als die Frage, ob das Fahrzeug "sportlich" sei. Von den Frauen sagten das sogar fast 80 Prozent, von den Männern 68 Prozent.

Rund zwei Drittel der Befragten verfolgen regelmäßig Berichte über Elektroautos, wie Puls weiter mitteilte. Befragt wurden 1.000 Männer und Frauen, die kürzlich ein Auto gekauft haben oder dies für die nächste Zukunft planen. (dpa)

Mittwoch, 3. März 2010

Qual der Antriebswahl bei Audi

Audi arbeitet nach eigenen Angaben mit Hochdruck an der Zukunft der Mobilität. "Unsere Kunden werden künftig aus einer zunehmenden Bandbreite an Antriebstechnologien auswählen können", erklärte Audi-Chef Rupert Stadler anlässlich des Genfer Autosalons (4. bis 14. März). Neben den effizienten TDI- und FSI-Motoren würden dies auch der Hybridantrieb und in der Folge das vollelektrische Fahren sein. Stadler kündigte an, das SUV Q5 als erstes Vier-Ringe-Modell zu hybridisieren. Der sportliche Geländewagen solle zum Jahreswechsel 2010/11 mit einer Kombination aus Benzin- und Elektromotor auf den Markt kommen.

Exemplarisch für die Bemühungen rollt die VW-Tochter in Genf die Konzeptfahrzeuge A8 Hybrid und A1 "E-tron" ins Scheinwerferlicht. Die Oberklasse-Limousine ist als Parallel-Hybrid aufgebaut. Zwischen dem Vierzylinder-Benziner mit 155 kW / 211 PS und der Achtstufen-Automatik arbeitet ein Elektromotor, der weitere 33 kW / 45 PS Leistung und 211 Nm Drehmoment beisteuert. Beide Aggregaten mobilisieren zusammen 180 kW / 245 PS und liefern 480 Nm Drehmoment. Damit spurtet der A8 Hybrid in 7,6 Sekunden von Null auf 100 km/h und wird bis zu 235 km/h schnell.

Der Vollhybrid kann allein mit dem Benzin- oder mit dem Elektromotor fahren oder die Kraft beider Antriebe kombinieren. Rein elektrisch schafft die Technikstudie laut Hersteller bis zu 65 km/h – und das mehr als zwei Kilometer weit. Als Normverbrauch werden 6,2 Liter pro 100 Kilometer angegeben. Das entspricht einem CO2-Wert von 144 g/km.

Zuwachs für "E-Tron"-Familie

Als jüngster Sproß der "E-tron"-Modellreihe gibt der Elektro-A1 am Lac Léman seinen Einstand. Das so genannte "Mega City Vehicle" (MCV) wird von einer 75 kW / 102 PS starken E-Maschine angetrieben. Seine Reichweite im Stadtverkehr soll über 50 Kilometer betragen. Ist die Batterie leer, sorgt eine Einheit aus Einscheiben-Wankelmotor und Generator als Range-Extender für eine zusätzliche Reichweite von 200 Kilometern.

Die E-Maschine, quer im Bug eingebaut, treibt den Cityflitzer in 10,2 Sekunde auf Landstraßentempo. Die Höchstgeschwindigkeit liegt über 130 km/h. Nach vorläufigen Berechnungen ergibt sich ein gemittelter Kraftstoffverbrauch von 1,9 Liter auf 100 Kilometer, ein CO2-Äquivalent von 45 Gramm pro Kilometer. Den Start bei Audi in die E-Zukunft macht bekanntlich die IAA-Studie "E-tron". Der Sportwagen wird Ende 2012 in einer Kleinserie gebaut. (rp)

Volkswagen setzt verstärkt auf E-Antrieb

Volkswagen setzt in den kommenden Jahren verstärkt auf Elektroantriebe. Bis zum Jahr 2018 sollen drei Prozent der verkauften Fahrzeuge Elektroautos sein, kündigte Konzernchef Martin Winterkorn am Montagabend zum Auftakt des 80. Genfer Autosalons an. "Jetzt machen wir die Elektromobilität zur zweiten starken Säule", sagte Winterkorn. Volkswagen habe als Mehrmarkenkonzern "wie kein Zweiter das Zeug dazu". "Und Volkswagen wird der Autobauer sein, der das 'Elektroauto für Alle' in die Großserie bringt", sagte Winterkorn.

Er bekräftigte das Ziel, Volkswagen bis 2018 zum größten Autohersteller der Welt zu machen und dann mehr als zehn Millionen Autos pro Jahr abzusetzen. In den kommenden Jahre investiere der Konzern in eine Elektrooffensive. Bereits in diesem Jahr kommen die Geländewagen VW-Touareg und Audi Q5 mit Hybridantrieb auf den Markt. Auch die künftige zehnte Marke Porsche bringt den Cayenne mit Hybridmotor an den Start. 2012 erscheint der Jetta Hybrid, 2013 kommen Hybridversionen von Golf und Passat.

Ende 2012 soll der e-tron als erstes reines Elektroauto in einer Kleinserie an den Start gehen. 2013 werde dann nach Worten Winterkorns das "Schlüsseljahr bei den reinen Elektroautos". Dann solle zunächst mit dem e-up! das erste reine Elektroauto in Serie gehen, wenige Monate später der erste E-Golf und der E-Jetta zum Jahresende. Schon 2011 will VW eine Testflotte von 500 Golf mit Elektroantrieb auf die Straßen schicken.

Partnerschaft mit Suzuki

Eine Rolle auf diesem Weg solle auch die Partnerschaft mit dem japanischen Hersteller Suzuki spielen. Suzuki sei vor allem bei Kleinstwagen in Asien hervorragend aufgestellt, sagte Winterkorn. VW- Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch sagte, Suzuki liefere Spitzentechnik bei Fahrzeugen vor allem im unteren Bereich "und verdient damit Geld".

Porsche plant den Einstieg in die Serienproduktion eines Sportwagens, der weniger CO2 ausstößt als ein Kleinwagen. Der Stuttgarter Sportwagenhersteller prüft nach Worten von Vorstandschef Michael Macht die Markteinführung der Konzeptstudie des Hybridfahrzeugs 918 Spyder. Seine Emissionen des klimaschädlichen Kohlendioxids sollen 70 Gramm je Kilometer betragen. Dies würde einem Spritverbrauch von drei Litern auf 100 Kilometer entsprechen. Porsche kombiniert in seinem Super-Spyder ein mehr als 500 PS leistendes V8-Triebwerk mit drei insgesamt 160 kW starken Elektromotoren. "Porsche hat noch nie eine Studie gezeigt, die dann nicht gebaut wurde", sagte Macht, der aber keine Angaben zum möglichen Produktionsstart machte. (dpa)

Opel nennt Preise für neuen Meriva

Der neue Opel Meriva ist ab sofort zu Brutto-Preisen ab 15.900 Euro bestellbar. Dafür gibt es die Einstiegsversion des 4,28 Meter langen Minivans mit einem 74 kW / 100 PS starken 1,4-Liter-Motor. Zum Marktstart stellt der Autobauer insgesamt drei Benziner und einen Diesel (ab 19.400 Euro) bereit. Ab Juli sollen weitere Dieselvarianten folgen, die zwischen 70 kW / 95 PS und 96 kW/ 130 PS leisten.

Die zweite Generation des Familienautos, das derzeit auf dem Genfer Autosalon debütiert, verfügt über das neue Türkonzept "Flex-Doors", bei dem gegenläufig angeschlagene Fondtüren den Passagieren das Ein- und Aussteigen erleichtern sollen. Das bekannte "Flex-Space"-Sitzkonzept soll nun einfacher zu bedienen sein. Wie schon für Corsa und Antara liefern die Rüsselsheimer auch für den Meriva den in der Heckstoßstange integrierten "Flex-Fix"-Fahrradträger.

Zur Standardausstattung der Basisversion "Selection" gehören u.a. ESP, Berg-Anfahr-Assistent, beheizbare elektrische Außenspiegel, elektrische Fensterheber vorn, ferngesteuerte Zentralverriegelung, eine elektrische Parkbremse und ein höheneinstellbarer Fahrersitz. Die "Edition"-Modelle (ab 17.950 Euro) verfügen zusätzlich über eine Mittelkonsole zwischen den Vordersitzen inklusive verschiebbarer Armlehne und Getränkehalter. Dazu kommen Klimaanlage, Bordcomputer, Geschwindigkeitsregler sowie ein CD-Radio.

Dies hochwertigste Modellvariante "Innovation" (ab 19.550 Euro) bietet über die Edition-Ausstattung hinaus Kurven- und Abbiegelicht, elektrische Fensterheber hinten, Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer, ein beheizbares Lederlenkrad mit Lenkradfernbedienung,16-Zoll-Designräder sowie Nebelscheinwerfer. (ag)