Mittwoch, 16. September 2009

Abwrackprämie macht Verkehr sicherer

Die Sachverständigenorganisation GTÜ wertet die Abwrackprämie als großen Erfolg für die Verkehrssicherheit und den Umweltschutz. Mit den rund zwei Millionen abgewrackten Altfahrzeugen seien auch knapp 4,5 Millionen Mängel in der Schrottpresse gelandet, sagte GTÜ-Geschäftsführer Rainer de Biasi am Dienstag in Frankfurt. Laut aktuellem GTÜ-Mängelindex waren die abgewrackten Pkw im Schnitt mehr als 14 Jahre alt.

Die Prüfingenieure gehen davon aus, dass durch den höheren Sicherheitsstandard der im Zuge der Prämie neu zugelassenen Fahrzeuge die Zahl der Unfälle und somit auch die der Verkehrsopfer weiter sinkt. Allein die Sicherheitsausstattung eines 14 Jahre alten Fahrzeugs sei mit der eines modernen Pkw nicht zu vergleichen, sagte di Biasi. "Damals hatte ein Antiblockiersystem oder ein Airbag noch Seltenheitswert."

Die moderne Motoren- und Abgastechnik in den geförderten Pkw senke zudem den Spritverbrauch und den Schadstoffausstoß deutlich, betonte di Biasi. Bei den zwei Millionen Neufahrzeugen lägen Verbrauch und CO2-Ausstoß um rund 20 Prozent niedriger als bei den abgewrackten Autos. Dies bedeute gut eine Million Tonnen weniger Kohlendioxid.

Keine Entwarnung gab die GTÜ bei den HU-Mängelzahlen. Im ersten Halbjahr 2009 habe mehr als die Hälfte der im Rahmen der Hauptuntersuchung durchleuchteten Pkw (52 Prozent) Mängel aufgewiesen, hieß es. Dies entspreche zwar einem Rückgang von zwei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum – bei 17,4 Prozent der Autos seien aber erhebliche Fehler bis hin zur Verkehrsunsicherheit festgestellt worden.

Elektrik-Mängel weiter an erster Stelle

Spitzenreiter in der GTÜ-Statistik des ersten Halbjahres bleibt über alle Altersklassen hinweg mit 24,3 Prozent (Vj. 23,5) die Mängelgruppe "Beleuchtung und Elektrik". Knapp jeder fünfte Pkw (18,1 Prozent) ist mit Bremsproblemen auf deutschen Straßen unterwegs; 17,3 Prozent belasten zu stark die Umwelt über Motorabgase, Ölverluste, und Lärmentwicklung. Probleme mit Achsen, Rädern und Reifen hatten im ersten Halbjahr 16,3 Prozent der untersuchten Fahrzeuge. Schlusslicht auf der Liste sind Mängel an Fahrgestell, Rahmen und Aufbau (11,1 Prozent).

Deutsche Autos holen bei Qualität auf

Nach Einschätzung der GTÜ hat sich die Qualität von Autos "Made in Germany" weiter verbessert. Während die Japaner nach wie vor die stabilsten Klein- Und Kompaktwagen bauten, konnten die deutschen Hersteller vor allem in der Oberklasse überzeugen, berichtete die Sachverständigenorganisation auf der Grundlage von 5,4 Millionen aktueller Hauptuntersuchungen.

Besonders erfolgreich war der Volkswagen-Konzern, dessen Spitzenmodell Phaeton erneut unangefochten die wenigsten Mängel in der Oberklasse auswies. Der VW Eos gewann die Wertung bei den Cabrios, während bei den Vans der Roomster der tschechischen Tochter Skoda die wenigsten Macken zeigte. In der Oberklasse folgten 7er-BMW und Audi A6 auf den Plätzen.

Die Japaner überzeugten mit dem Kleinwagen Nissan Note und dem Kompaktmodell Toyota Prius, die jeweils den ersten Rang in ihrer Klasse erreichten. Einen Qualitätssprung zeigte der VW Golf, der im Alter zwischen ein und drei Jahren auf dem zweiten Platz landete. Das Vorgängermodell Golf IV hatte bei früheren Auswertungen noch die rote Laterne inne. In der Mittelklasse überzeugte der Saab 9-3 knapp vor dem Vorjahressieger Jaguar X-Type. Als bester deutscher Hersteller in dieser Kategorie konnte sich Audi mit dem A4 auf dem sechsten Platz behaupten. (rp/dpa)

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