Mittwoch, 2. September 2009

Abwrackprämie ist Geschichte

Der staatliche Fördertopf für die Abwrackprämie für Altautos ist leer. Knapp acht Monate nach Einführung der Prämie im Rahmen des staatlichen Konjunkturpakets ist die Summe von fünf Milliarden Euro verbraucht, sagte ein Sprecher des zuständigen Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) am Mittwoch. Punkt 10.14 Uhr sei der letzte noch mögliche Antrag eingegangen. Von dem Programm haben knapp zwei Millionen Autokäufer profitiert. Die Summe von 2.500 Euro bekamen Kunden, die ein mindestens neun Jahre altes Auto verschrottet und dafür ein neues gekauft oder geleast hatten.

"Es stehen leider keine Mittel für die Umweltprämie mehr zur Verfügung. Das Online-Portal für die Reservierung ist geschlossen", ist auf der BAFA-Internetseite zu lesen. Beim Endspurt war die Zahl der Antragsteller rasant nach oben geschnellt, allein am Vortag wurden rund 30.000 Anträge gestellt – normalerweise waren es 9.000 pro Tag.

Hoffnungen, doch noch den Bonus zu erhalten, können sich allerdings 15.000 weitere Autokäufer machen. Das BAFA richtet eine Warteliste für Käufer ein, die zunächst leer ausgegangen sind und nachträglich noch Geld erhalten könnten. Die freiwerdenden Mittel werden in der Reihenfolge der gestellten Anträge ausgezahlt. Die Autokäufer kommen dann zum Zug, wenn das Amt Anträge anderer Autofahrer wegen formaler Mängel ablehnt (wir berichteten).

Prämie als Exportschlager

Im Januar hatte die Bundesregierung die Prämie im Kampf gegen die Rezession beschlossen. Ökonomen werten die Maßnahme als großen Erfolg. Die Abwrackprämie sorgte in den vergangenen Monaten für einen Ansturm bei den Autohändlern und half dem privaten Konsum kräftig auf die Beine. Die Prämie ließ die Zahl der Neuzulassungen in den ersten acht Monaten um knapp 27 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum hochschnellen. Auch im Ausland fand die Abwrack- oder Umweltprämie Nachahmer.

Branchenkenner warnen nach dem Auslaufen der Prämie vor einem massiven Absatzeinbruch und als Folge vor einer Pleitewelle. Im kommenden Jahr könnte die Zahl der Neuzulassungen um bis zu eine Million Fahrzeuge zurückgehen. Dann erwarten Experten nur noch einen Absatz von rund 2,8 Millionen Autos. Trotz immer wiederkehrender Forderungen lehnt die Bundesregierung eine Verlängerung der Prämie ab. (dpa/rp)

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