Donnerstag, 23. August 2007

Totgesagte leben länger

Die Zahl der weltweit tätigen Autohersteller könnte bis zum Jahr 2020 von derzeit 15 auf 20 ansteigen. Dieses Szenario hält das Institut für Automobilwirtschaft (IFA) für gut möglich. Die Experten begründen ihre Einschätzung mit dem zu erwartenden Auftreten chinesischer und indischer Autobauer: Durch den Konsolidierungsprozess in der chinesischen Automobilindustrie, der mit dem geplanten Zusammenschluss von Shanghai Automotive International (SAIC) und Nanjing Automobile begonnen habe, würden sich Automobilkonzerne herausbilden, die selbständig auf den Weltmärkten agieren können. Auch indische Automobilhersteller wie Tata und Mahindra seien mittelfristig in der Lage, ihren Absatz global auszurichten.

Hinzu komme eine "De-Konsolidierung etablierter Automobilhersteller": Mit der Trennung von Daimler und Chrysler oder den geplanten Verkäufen von Jaguar und Volvo durch Ford könnte sich Zahl der selbständigen Hersteller ebenfalls erhöhen, schätzt das IFA. Auch das beschleunigte Wachstum der Weltautomobilmärkte könnte dazu beitragen: Während es in den 90er Jahren bei knapp zwei Prozent jährlich lag, habe sich die Wachstumsrate heute bei 3,5 Prozent eingependelt. Bis zum Jahr 2020 sei mit einem Zuwachs von heute knapp 70 Mio. auf 95 Mio. Autos zu rechnen.

Unterm Strich erhöhe sich durch diese Entwicklungen der Wettbewerbsdruck auf die etablierten Anbieter; die Notwendigkeit einer verstärkten Zusammenarbeit wachse. Trotz diverser negativer Erfahrungen mit Fusionen in den vergangenen Jahren, werde die Bedeutung von Kooperationen in Forschung und Entwicklung sowie beim Austausch von Motoren, Getrieben und Achsen zunehmen, zeigen sie die Marktbeobachter vom IFA überzeugt.

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