Dienstag, 1. Dezember 2009

Zehntausende protestieren gegen Verlagerung

Das Aus für die Produktion der Mercedes C-Klasse in Sindelfingen scheint kaum mehr abwendbar. Die Mitarbeiter des größten deutschen Pkw-Werks des Konzerns haben die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben: Mehrere tausend Menschen demonstrierten am Dienstag gegen die drohende Verlagerung der Fertigung in die USA und an andere Standorte. Klarheit gibt es bisher nicht.

Der Autobauer wollte am Dienstag noch nicht bekanntgeben, wo von 2014 an die neue Generation der Baureihe vom Band rollen wird. Dies verlautete aus Unternehmenskreisen. Gesamtbetriebsrats-Chef Erich Klemm sagte, das Risiko sei groß, dass die Fertigung aus Sindelfingen abgezogen werde. Ein solches Szenario werde die Belegschaft aber nicht ohne Gegenwehr hinnehmen. "Wir werden unsere Arbeitsplätze nicht einfach kampflos ins Nirwana verschwinden lassen."

Er rechne zwar damit, dass Daimler-Chef Dieter Zetsche und seine Vorstandskollegen noch am Dienstag entscheiden, wo die neue Generation der Baureihe produziert werden soll. Wann dies verkündet werde, sei aber noch offen. Für den 9. Dezember sei eine Betriebsversammlung geplant, auf der der Vorstand seine Entscheidung erläutern solle.

Kompetenzzentrum nach Bremen?

Der "Weser Kurier" berichtete unterdessen unter Berufung auf Konzernkreise, Daimler wolle die Fertigung der Baureihe komplett aus dem Werk in Sindelfingen abziehen. Das Kompetenz-Zentrum für die C-Klasse solle nach Bremen verlegt werden. Die restlichen Einheiten sollen dem Bericht zufolge ins Ausland verlagert werden. Das Werk in Sindelfingen soll nach Informationen der Zeitung mit der Montage des Sportwagens SL entschädigt werden. Die endgültige Entscheidung werde der Vorstand am Mittwochmorgen bekanntgeben.

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