Dienstag, 24. Juli 2007

Porsche wird "grün"

Porsche will seinen Geländewagen Cayenne zum Ende des Jahrzehnts mit einer Kombination aus Benzin- und Elektromotor anbieten. Der Leiter der Hybrid-Entwicklung, Michael Leiters, sagte am Montag im Porsche-Entwicklungszentrum in Weissach (Kreis Böblingen), auch eine starke Marke wie Porsche müsse Antriebslösungen mit niedrigen Verbrauchs- und Emissionswerten anbieten. Sonst beginne die soziale Akzeptanz von Porsche zu bröckeln.

Im Hybrid-Cayenne werde der Elektromotor 54 PS leisten (plus 280-PS-Benziner) und einen reinen Elektro-Betrieb bis zu einer Geschwindigkeit von 120 km/h erlauben. Der CO2-Ausstoß werde etwa bei 216 Gramm pro Kilometer liegen. Das Modell soll nur 8,9 Liter Benzin verbrauchen; heute schluckt der sparsamste Cayenne nach dem vorgeschriebenen neuen europäischen Fahrzyklus noch 12,9 Liter auf 100 Kilometer.

Kritik am Verhalten der deutschen Automobilindustrie wies er zurück. Allein Porsche sei es in den vergangenen 15 Jahren gelungen, den CO2-Ausstoß jedes Jahr um 1,7 Prozent zu reduzieren – "ein Spitzenwert in der Automobilindustrie". Bei großvolumigen Oberklasse-Fahrzeugen stoße man jetzt aber an physikalische Grenzen.

Der Porsche-Manager gab zu, dass der Hybrid-Antrieb vornehmlich mit dem Namen des japanischen Autobauers Toyota in Verbindung gebracht werde. Von den 2006 knapp neun Mio. verkauften Toyotas seien aber nur rund 300.000 Hybrid-Autos gewesen. Es dürfte noch kein Hersteller mit Hybrid-Antriebe Geld verdient haben.

Start-Stopp-Technik für andere Modelle

Porsche entwickelt seinen Hybrid zusammen mit VW und Audi. Die Kombination aus den drei Hauptkomponenten Benzin-Motor, Elektro-Antrieb und Batterie soll auch im viertürigen Sportcoupé Panamera angeboten werden, das 2009 auf den Markt kommt. Außerdem befasse man sich bei Porsche für andere Modelle auch mit dem Thema Start-Stopp-Technik, die ebenfalls den Treibstoffverbrauch deutlich senken kann.

Die beiden anderen deutschen Premium-Autobauer BMW und Mercedes-Benz entwickeln derzeit zusammen mit dem US-Konzern General Motors Hybrid-Antriebe.

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