Donnerstag, 12. Juli 2007

ADAC warnt vor dubiosen Verkaufsmasche im Internet

Der ADAC hat vor einer neuen Betrugsmasche im Internet gewarnt, mit der der Eindruck erweckt wird, man könne ein Jahr lang praktisch kostenlos einen Neuwagen fahren. Dabei kauft der Kunde bei einem Händler einen Neuwagen, meist einen EU-Reimport zu einem überhöhten Preis. Zur Finanzierung schließt er einen Darlehensvertrag mit einer Bank ab. Die monatlichen Rückzahlungsraten werden von einem dritten beteiligten Unternehmen erstattet. Im Gegenzug verpflichtet sich der Autokäufer, die Anbringung von Werbung an seinem Fahrzeug zuzulassen. Nach einem Jahr soll das Fahrzeug unter vollständiger Ablösung des Darlehens zurückgenommen werden.

Dem ADAC liegt ein Fall vor, bei dem ein Fahrzeug statt für 23.000 Euro (Listenpreis) für überzogene 27.000 Euro an den Mann gebracht werden sollte. Bei einem effektiven Jahreszins von 8,1 Prozent und einer Laufzeit von sieben Jahren hätte der Kunde insgesamt stolze 37.000 Euro bezahlt. Eine Finanzierung über Werbung am Fahrzeug ist schon deshalb nicht möglich, weil für diese Dienstleistung in der Regel nicht so hohe Erlöse erzielt werden können, um damit die Kosten für die Autofinanzierung zu decken.

Im Fall des insolventen Anbieters Zero-Service ermittele jetzt die Staatsanwaltschaft wegen Betruges, so der Automobilclub. Es bestehe der Verdacht, dass die Differenz aus Listenpreis und tatsächlichem Einkaufspreis zur Erstattung der Raten an die Kunden verwendet wurde und dass dahinter ein Schneeballsystem steckt. Zudem mussten die übervorteilten Kunden zunächst eine Vermittlungsgebühr von 600 Euro zahlen.

Die abgeschlossenen Verträge könnten nur dann wirksam angegriffen werden, wenn nachgewiesen werden könne, dass eine Zusammenarbeit mit dem Kfz-Händler stattgefunden habe. Ansonsten müssten sie die überteuerten Verträge leider erfüllen und weiter abzahlen. ADAC-Juristen warnen deshalb vor solchen Angeboten. (ng)


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