Bei Ford in Köln sollen die Bänder zwischen März und Juni an insgesamt 15 Tagen stillstehen. Auf entsprechende Regelungen zur Kurzarbeit haben sich Geschäftsführung und Betriebsrat nach Angaben vom Mittwoch geeinigt. Betroffen seien 3.400 Beschäftigte in der Fahrzeugproduktion, wo der Fiesta und der Fusion gebaut werden. Darüber hinaus sollen die Beschäftigten ihre Arbeitszeitkonten für Freischichten nutzen. Bei der Agentur für Arbeit soll die Kurzarbeit voraussichtlich Ende Februar offiziell angemeldet werden. Insgesamt arbeiten am Standort Köln 17.400 Menschen.
Außerdem wurde Kurzarbeit für 1.350 Mitarbeiter von Zulieferern vereinbart, an denen Ford beteiligt ist. Im Kölner Motorenwerk arbeiten bereits seit Januar rund 700 Beschäftigte kürzer. Auch im Werk Saarlouis, wo einschließlich des benachbarten Zulieferparks 8.500 Menschen arbeiten, plant der Autobauer Kurzarbeit. Über den Umfang werde aber noch mit dem Betriebsrat verhandelt.
"Ford kann sich der allgemeinen Konjunkturlage nicht mehr entziehen, obwohl das Unternehmen in den letzten Monaten seinen Marktanteil in Deutschland ausbaute und auch in zahlreichen europäischen Ländern seine Marktposition verbesserte", teilte das Unternehmen mit. In wichtigen Exportländern wie Großbritannien und Spanien sei der Absatz aber teilweise drastisch zurückgegangen. Mehr als 80 Prozent der in Deutschland produzierten Ford-Fahrzeuge gingen ins Ausland.
Opel wird seine Produktion im Februar wegen der aktuellen Absatzkrise voraussichtlich erneut drosseln. Nach derzeitigen Plänen sollen im kommenden Monat an zehn Tagen in den Werken Eisenach und Bochum keine Autos montiert werden, hieß es am Mittwoch aus Unternehmenskreisen. Am Stammsitz Rüsselsheim sei wegen der Produktion des neuen Opel Insignia keine Kurzarbeit geplant, auch das Werk in Kaiserslautern sei nicht betroffen. In Eisenach stand die Produktion bereits im November und Januar jeweils eine Woche lang still.
Zuschläge für Mitarbeiter in Eisenach
Die Mitarbeiter in Eisenach können sich nun aber zumindest über nachträgliche Zuschläge freuen: Rückwirkend zum Jahresbeginn greift in allen deutschen Opel-Werken das neue europaweite Abkommen der Mutter GM Europe, nach dem Mitarbeiter bei Arbeitszeitverkürzung einen 50-prozentigen Zuschuss des Unternehmens für nicht geleistete Arbeitsstunden erhalten. Zudem stockt Opel das Kurzarbeitergeld um 12,5 Prozent auf. Opel-Arbeitsdirektor Holger Kimmes sagte am Mittwoch: "Wir haben mit dieser Rahmenvereinbarung eine sinnvolle und für die Mitarbeiter sozialverträgliche Lösung im derzeit sehr schwierigen automobilen Marktumfeld gefunden." Damit sei das Unternehmen in der Lage, die bestmöglichen Lösungen an den einzelnen Standorten umzusetzen und flexibel auf die Marktsituation zu reagieren. (dpa)
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