Opel plant nach Angaben des Betriebsrates neue Einschnitte. "Wir werden im nächsten Jahr in den europäischen Astra-Werken die Produktion um 20 bis 30 Prozent zurückfahren", sagte der Chef des Betriebsrates des Bochumer Opel-Werks, Rainer Einenkel der "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe).
In Bochum bauen 6.000 Mitarbeiter neben dem Astra auch den Zafira. Ein Opel-Sprecher in Rüsselsheim konnte die Zahlen auf dpa-Anfrage nicht bestätigen. Allerdings habe das Unternehmen bereits mitgeteilt, dass man die Produktion insgesamt um mindestens zehn Prozent kürzen werde.
Der Produktionsrückgang erzwingt laut Einenkel auch eine Anpassung der Arbeitszeiten. "Im Gespräch sind entweder der Wegfall der Nachtschicht in Bochum, 70 Tage Kurzarbeit im kommenden Jahr oder eine Reduktion der Wochenarbeitszeit von 35 auf 30 Stunden ohne Lohnausgleich", sagte er der Zeitung. Den Ausfall der Nachtschicht schloss er aber aus, weil sie zu einem Stellenabbau führen würde. Die anderen beiden Varianten würden eine durchschnittliche Gehaltseinbuße von 15 Prozent zur Folge haben, so Einenkel, der diesen noch auf dem Verhandlungsweg drücken will.
"Ich glaube nicht, dass wir schon wieder in der Aufstiegsphase sind"
Indes glaubt der Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz nicht an ein schnelles Ende der Krise, warnt aber vor Schwarzmalerei. Seriös lasse sich derzeit nur die Auftragslage im Januar voraussagen, sagte Franz am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur dpa, ohne Zahlen für die Tochter des angeschlagenen US-Autokonzerns General Motors (GM) nennen zu wollen. "Ich glaube nicht, dass wir schon wieder in der Aufstiegsphase sind." Franz warnte jedoch davor, Ängste zu schüren: "Ich halte es für absolut falsch, wenn in der jetzigen Situation von Management oder Arbeitnehmerseite spekuliert wird - das schürt die Verunsicherung noch." Er betonte: "Wir haben eine klare Zusage: Keine Entlassungen, keine Werksschließungen bis zum 31. Dezember 2010." (dpa)
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