48.000 Beschäftigte des italienischen Automobilriesen Fiat sind seit Montag in "verordnete Weihnachtsferien" gegangen. Der krisenbedingte Produktionsstopp bis zum 12. Januar treffe fast alle italienischen Fabriken des Konzerns, bestätigte ein Fiat-Sprecher am Montag. Der Turiner Konzern, der ebenfalls Ferrari und Alfa Romeo herstellt, hatte bisher besser abgeschnitten als andere Hersteller des Sektors. Im November waren jedoch die Verkaufszahlen auf dem italienischen Markt um 29,5 Prozent eingebrochen auf 138.352 verkaufte Fahrzeuge, die schlechtesten Zahlen seit 1993.
"2009 wird das schwierigste meines Lebens", hatte Fiat-Chef Sergio Marchionne am Wochenende erklärt. Man müsse weitermachen "in der Erwartung, dass die Weltmärkte den Tiefstpunkt erreichen". Er befürchtete im schlimmsten Fall eine Senkung des Gewinns von 85 Prozent. "Europa muss reagieren und klar machen, dass sein dringendstes Anliegen die Rettung eines Sektors mit über 12 Millionen Beschäftigten ist", sagte Marchionne, ohne staatliche Subventionen direkt anzusprechen.
Der Vorstandschef hatte erst kürzlich erklärt, um im Massengeschäft zu überleben, müssten Autokonzerne künftig mindestens 5,5 bis 6 Millionen Wagen pro Jahr produzieren. Weltweit würden nach seiner Einschätzung nur sechs Autokonzerne die Krise überleben. Auch Fiat sei viel zu klein, um allein zu überleben. Zu möglichen Partnern äußerte sich der Fiat-Chef bisher nicht. (dpa)
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