Wegen der boomenden Golf-Produktion infolge der Abwrackprämie will Volkswagen mehrere hundert Mitarbeiter von den Werken Braunschweig und Salzgitter ins Stammwerk nach Wolfsburg versetzen. Ein Sprecher von VW bestätigte am Samstag einen entsprechenden Bericht der "Braunschweiger Zeitung" (Samstag). Die genaue Anzahl der wechselnden VW-Mitarbeiter und andere Details sollten in der kommenden Woche in Gesprächen zwischen Unternehmen und Betriebsrat geklärt werden.
Die Umweltprämie hat unterdessen bei der südafrikanischen Volkswagen-Tochter eine vorübergehende Werksstill-Legung vermieden. Dank der großen Nachfrage nach Kleinwagen in Deutschland erhielt sie einen Auftrag über die Lieferung von rund 6.000 Fahrzeugen des Typs Polo, teilte das Unternehmen am Sonntag mit. Die südafrikanische Tochter, die seit dem Bestehen ihres Werks bei dem Ort Port Elizabeth 375.000 dort gebaute Fahrzeuge exportiert hat, sprach von einem "Mini-Mitnahmegewinn".
"Unsere Fabrik sollte in den Wochen vor und nach dem Oster-Wochenende komplett geschlossen werden; die Pläne sind nun vom Tisch und wir werden dank dieser gestiegenen Exportnachfrage die volle Produktion fahren", erklärte Unternehmensleiter David Powels. Der Auftrag sei eine direkte Folge der Abwrackprämie. Über 40 Prozent der in Südafrika gebauten Fahrzeuge würden dieses Jahr exportiert werden. Allerdings würde die Jahresproduktion etwa 30 Prozent unter der des Vorjahres liegen.
Die südafrikanische VW-Tochter begann Anfang der 1990er-Jahre mit dem Export von Jetta-Modellen für China und baut heute vor allem die Modelle Golf, Jetta und Polo für Europa, Asien, Japan und den pazifischen Raum. Südafrika ist zudem das einzige Land der Welt, in dem VW noch den Ur-Golf baut und verkauft. (dpa)
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