Saab steht endgültig vor dem Aus. Nach dem gescheiterten Verkauf an den niederländischen Sportwagenbauer Spyker Cars wird die Traditionsmarke verschwinden – der US-Mutterkonzern General Motors (GM) plant die Abwicklung. Wie GM am Freitag mitteilte, wird die Geschäftstätigkeit von Saab eingestellt. Den 3.400 Mitarbeitern werde von Januar an gekündigt.
Spyker Cars mit russischen und arabischen Investoren galt als letzter Interessent für den schwedischen Hersteller. Wie lange die Abwicklung des Autobauers dauert, steht noch nicht fest. Sollte sich während der Abwicklung nicht doch noch ein Käufer finden, ist die Marke Saab am Ende.
"Wir sind weiter offen für Angebote", sagte ein GM-Sprecher. Denkbar sei der Verkauf von Fertigungsanlagen oder etwa der Markenrechte. Aktiv werde GM aber nicht mehr nach Interessenten suchen. GM-Chef Ed Whitacre hatte zuvor angekündigt, dass der Konzern Saab abwickeln werde, wenn nicht bis Ende des Jahres ein Käufer gefunden wird (wir berichteten).
GM-Europachef Nick Reilly bedauerte, dass der Verkauf gescheitert ist. Der Prozess habe nicht schnell genug abgeschlossen werden können, sagte er laut Mitteilung: "Um das Geschäft am Leben zu halten, hätte Saab eine schnelle Lösung gebraucht."
Vorwürfe gegen GM
In Schweden stieß das angekündigte Aus von Saab auf Verwunderung. "Das ist eine sehr überraschende Entscheidung. Sie ist vor allem für alle Beschäftigten sehr bedauerlich", sagte Schwedens Wirtschaftsministerin Maud Olofsson am Saab-Stammsitz in Trollhättan. GM habe nicht alles getan, um Saab zu retten: "Als Eigentümer tragen sie letztendlich die Verantwortung." Saab-Chef Jan-Ake Jansson erklärte: "Wir sind sehr enttäuscht. Viele von uns haben in den vergangenen Monaten hart an einer Lösung gearbeitet."
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