Freitag, 27. Februar 2009

Bafa holt sich Verstärkung

Die Abwrackprämie der Bundesregierung beschert der Autobranche mitten in der Wirtschaftskrise einen Absatzboom. "Das Interesse an der Prämie übersteigt alle unsere Erwartungen", sagte der Sprecher des zuständigen Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa), Michael Rostek, der "Berliner Zeitung" (Freitag). "Aktuell liegen bei uns inzwischen 133.608 Anträge für die Umweltprämie vor." Die Zahl der Anträge nehme beinahe täglich zu. Sie liege derzeit bei knapp 10.000 am Tag. "Aufgrund der Auftragsflut haben wir inzwischen 70 neue Mitarbeiter eingestellt."

Der Zeitung zufolge streitet sich das Bundesamt mit dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) und droht diesem mit juristischen Mitteln. Der Grund: Der Verband ermutige im Internet auch Fahrradfahrer, die Prämie zu beantragen. In einem Schreiben habe die Behörde ultimativ gefordert, die Aktion zu stoppen. "Sollte das nicht umgehend erfolgen, behalte ich mir rechtliche Schritte zur Unterlassung (...) und Schadenersatzansprüche vor", heiße es in einem Brief an den Verkehrsclub. Die ordnungsgemäße Beantragung der Umweltprämie werde durch die Aktion "erheblich gestört".

Der VCD ermutigt im Rahmen einer Protestaktion unter anderem Fahrradfahrer dazu, die 2.500-Euro-Prämie bei der Bafa zu beantragen. Dazu stellte der Verband ein Musterschreiben zur Verfügung. Damit wollen die Umweltschützer gegen die aus ihrer Sicht falsche, einseitige Gewährung der staatlichen Gelder nur für Autofahrer protestieren. Etwa 1.900 Fahrradfahrer sind dem Bericht zufolge inzwischen dem Aufruf gefolgt. Der Verkehrsclub zeige sich unbeeindruckt und wolle die Aktion fortführen. (dpa)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen