Mercedes will in diesem und im nächsten Jahr alleine bei Pkw insgesamt zwei Milliarden Euro in die Entwicklung alternativer Antriebe stecken. Dies entspreche fast der Hälfte der geplanten Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, sagte Daimler-Entwicklungsvorstand Thomas Weber in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. "Alle Mercedes-Hybridfahrzeuge werden künftig als Vollhybride auf den Markt kommen."
Die Elektrifizierung sei die Schlüsseltechnologie der Zukunft. "Wer diese Technologie konsequent beherrscht, wird künftig erfolgreich sein. Durch den Einsatz eines Modulbaukastens, kann sichergestellt werden, dass die Kosten im Griff bleiben und die Qualität stimmt", sagte Weber.
Die Mehrkosten für die Entwicklung will Daimler auch durch Effizienzsteigerungen an anderer Stelle finanzieren. Für die Pkw-Baureihen sei etwa ein Baukasten mit rund 90 Komponenten wie Heizung, Lüftung und Bremsen entwickelt worden, die in jedem Modell zum Einsatz kommen, sagte Weber. "Diese Baukästen sind mittlerweile praktisch durchgehend entwickelt und werden flächendeckend bei Mercedes eingesetzt."
Außerdem treibt Daimler seine Zusammenarbeit mit anderen Herstellern voran. "Generell sind Kooperationen ein Teil der wichtigen Chance, zusätzliches Potenzial zu heben", sagte Weber. "Wo wir in den nächsten Monaten zu einer Entscheidungen kommen wollen, ist die Nachfolge beim Smart. Dafür werden wir einen Partner mit an Bord nehmen, unter anderem, um das entsprechende Volumen zu generieren."
Bei den Gesprächen mit Konkurrenten wie Renault gehe es zum einen um die Architektur des Fahrzeugs. "Aber natürlich sprechen wir auch über den Antrieb, der in Zukunft von entscheidender Bedeutung ist." Außerdem werde ein Partner für die Entwicklung eines kleinen Motors gesucht. Wünschenswert sei ein Partner für beide Projekte, sagte Weber. "Es würde viel Sinn machen, dies als ein Paket zu machen."
"Wo Mercedes draufsteht muss Mercedes drin sein"
Auch mit BMW gebe es nach wie vor Gespräche. Bei einer möglichen weitergehenden Zusammenarbeit gebe es aber Grenzen. "Wo Mercedes draufsteht muss Mercedes drin sein. Deshalb kommt für uns zum Beispiel keine gemeinsame Fahrzeugarchitektur infrage", sagte Weber. "Bei den Komponenten ist das anders." Gleiche Schlösser, die gleiche Sitzstruktur oder die gleiche Klimaanlage seien unproblematisch. "Die große Hochzeit im Himmel gibt es aber nicht, indem man alles auf eine Plattform stellt." Auch ob man beim Motor zusammenfinden könne, sei fraglich. (dpa)
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