Elf Zentimeter mehr für rund 1.700 Euro? Wer den VW Golf Plus auf sein Hochdach reduziert, übersieht ein paar praktische Höhepunkte. Fahrbericht des kleinen Turbodiesels.
Finden Sie nicht auch, dass sich VW Golf Plus nach Randgruppe anhört? So wie 65 Plus. Dabei wäre die Assoziation mit "15 Prozent mehr Inhalt" passender. Denn bei genauer Betrachtung bietet der VW Golf Plus mehr als nur ein erhöhtes Dach.
VW Golf Plus mit mehr Laderaum und besserer Übersicht
Die Türausschnitte des Plus sind zwar nicht größer als bei einem normalen VW Golf, dank der um acht Zentimeter höher angebrachten Vordersitze steigt man aber deutlich bequemer ein und aus und freut sich über eine bessere Übersicht im Cockpit. Wer in zweiter Reihe reist, kann die Rücksitzbank in der Länge verschieben - so gibt‘s entweder viel Platz für die Knie oder fürs Gepäck. Noch mehr Ladeglück beschert eine nach vorn umklappbare Beifahrerlehne für 170 Euro. Außerdem ist die Ladekante etwas niedriger als beim normalen VW Golf, und der Kofferraum fällt bis zu 145 Liter größer aus.
Und wo ist der Haken? Auf dem Weg zum Getränkemarkt und zum Kindergeburtstag ist alles prima. Nur wer den VW Golf Plus sportlich um die Ecken huschen lässt, bemerkt seinen erhöhten Schwerpunkt. Der Wagen wirkt im Vergleich zum flacheren Golf etwas schwerfällig und neigt sich leicht zur Seite. Wirklich störend ist das jedoch nicht.
Blue-Motion-Sparpaket ist günstig zu haben
Der von uns gefahrene 1,6-Liter-TDI mit 105 PS und 250 Newtonmeter Drehmoment ist keine schlechte Wahl: Nach einer kleinen Anfahrschwäche zieht er munter los, ist ausreichend flott im Durchzug und bleibt auch bei höheren Touren verhältnismäßig leise. Lange Autobahnreisen würde ein Sechsgang-Schaltgetriebe perfekt abrunden, das es aber nur für den 140-PS-Selbstzünder gibt. Einzige Alternative: das empfehlenswerte Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe für stolze 2.175 Euro Aufpreis.
Das Blue-Motion-Sparpaket kostet hingegen nur 400 Euro extra und soll den Durst von 4,8 auf 4,3 Liter senken. Möglich machen das ein teilweise verkleideter Unterboden, ein geschlossener Kühlergrill, Leichtlaufreifen, eine längere Getriebeübersetzung in den oberen Gängen und ein Start-Stopp-System. Letzteres schaltet den Motor in Fahrpausen ab - vorausgesetzt, die Batterie hat genug Strom, um die elektrischen Verbraucher zu unterhalten. Das fällt dem Akku an heißen Tagen schwer, denn wenn die Klimaanlage stark zu kühlen hat, bleibt der Benziner an. Schade, denn ansonsten funktioniert das System tadellos.
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