1. Führerschein sofort, Auto später
Einen
Führerschein sollte man möglichst jung machen, auch wenn man gar keinen
Wagen anschaffen will. Soll später doch eine Kfz-Versicherung
abgeschlossen werden, gilt man nicht mehr als blutiger Anfänger. Wer den
Führerschein länger als drei Jahre besitzt, erhält eine bessere
Einstufung. Sie beträgt häufig nur 120 Prozent anstelle von 240 Prozent.
2. Prozente übertragen
Von
Verwandten können sich Anfänger Schadenfreiheitsjahre bei der
Kfz-Versicherung übertragen lassen. Der Verwandte verliert dann aber
seine gute Einstufung. Dieser Weg lohnt sich also nur, wenn ein
Familiemitglied den Wagen endgültig abmeldet. Typischerweise sind das
Oma oder Opa. Die Rabattgutschrift ist allerdings limitiert, der
Begünstigte kann nur die schadensfreien Jahre gutgeschrieben bekommen,
in denen er auch hätte Auto fahren können, also einen Führerschein
besessen hat. Eine 20-jährige kann also nicht Opas 30-Prozent-Klasse
vollständig erben. Wirklich lohnend ist die Übertragung daher für ältere
Anfänger, die sich viele schadensfreie Jahre gutschreiben lassen
können. Die genauen Konditionen müssen mit der Versicherung ausgehandelt
werden.
3. Anmeldung als "Zweitwagen"
Der
neue Wagen kann von einem Elternteil als Zweitwagen angemeldet werden.
Damit wird immer die Strafklasse für Anfänger umgangen. Bei einigen
Versicherungen ist es sogar möglich, die Schadenfreiheitsklasse des
Erstwagens auch für den Zweitwagen zu bekommen. Achten Sie aber darauf,
dass der Anfänger den Zweitwagen fahren darf. Manche Versicherungen
schließen unter 24-jährige als Fahrer aus, um Autofahrern eine günstige
Versicherung für einen "echten" Zweitwagen anbieten zu können. Prüfen
Sie auch, ob die Versicherung die Schadenfreiheitsklassen der Verträge
verbindet. Sollte der Anfänger dann einen Unfall bauen, werden bei
diesem Modell beide Policen hochgestuft. So einen Vertrag sollte man
nicht abschließen. Der Zweitwagen kann übrigens auch bei einer anderen
Gesellschaft als das erste Fahrzeug versichert werden.
4. Mit kleinen Maschinen anfangen
Anfänger
werden mit hohen Prozenten bestraft. Bei einem kleinen Grundbetrag
fällt das weniger ins Gewicht als bei einem hohen. Am billigsten können
schwach motorisierte Motorräder bzw. Motorroller versichert werden.
Sinnvoll ist das nur bei einer entsprechenden Fahrerlaubnis. Ohne
Motorradführerschein bleiben die exotischeren Quads und Trikes, die auch
mit dem Pkw-Führerschein gefahren werden dürfen. Für eine 10
PS-Maschine kostet die Kfz-Haftpflicht etwa 150 Euro im Jahr.
Hinzugewonnene Rabattstufen können bei einem späteren Wechsel in eine
Kfz-Versicherung übernommen werden.
5. Günstige Autos billig versichern
Bei einem günstigen Gebrauchten kann bei der Kfz-versicherung auf Vollkasko und Teilkasko
verzichtet werden. Wenn das Fahrzeug nur noch einen Wert von 1200 Euro
hat, lohnt es sich nicht, es gegen Schäden zu versichern. Das
Diebstahlrisiko dürfte ebenfalls gering sein. Der Verzicht auf diese
Versicherungen reduziert den Versicherungsbeitrag gewaltig. Die
Schadenfreiheitsrabatte werden auch auf die Vollkaskoversicherung
angewandt, eine Einstufung zu 240 Prozent ist also sehr teurer.
6. Mit einem Oma-Auto anfangen
Sportliche
Kleinwagen – "Rennsemmel" genannt – sind bei Versicherungen unbeliebt,
weil ihre Fahrer besonders viele Unfälle verursachen. Hier kommt es
nicht auf die reine Leistung an - sie bleibt meist weit hinter der eines
Mittelklassewagens zurück - sondern auf das Image. Diese Fahrzeuge
sollten Fahranfänger meiden. Eine bessere Einstufung in der sogenannten Typklasse bekommen meist die Lieblinge von Rentnern. Dazu gehören die A-Klasse von Mercedes und der Golf Plus von Volkswagen.
7. Fahrsicherheitstraining und begleitetes Fahren
Die
Teilnahme an Fahrsicherheitstrainings verbessert bei einigen
Versicherungen die Einstufung der Fahranfänger, gleiches gilt für die
Teilnahme am "begleiteten Fahren ab 17".
8. Der einfache Weg ist die Familienversicherung
Ein
Motorrad im Keller, Zweitwagen und Rabattübertragungen - diese Methoden
sind vielen zu umständlich. Der gerade Weg für eine günstige
Anfängerversicherung führt über eine Familienversicherung. Einige
Versicherungen bieten günstige Konditionen an, wenn mehrere Fahrzeuge
einer Familie bei ihnen angemeldet werden. Die speziellen Strafzuschläge
für Anfänger entfallen dann meist. Einstufungen zu 120 oder 100 Prozent
sind problemlos möglich. Hat die Familie bereits mehrere Wagen mit
guter Einstufung versichert, sind beim ADAC etwa sogar
Sondereinstufungen von 85 oder 70 Prozent (SF2, SF3) möglich.
9. Keine Unfälle verursachen
Fahranfänger
werden schlecht eingestuft, weil sie viele Unfälle verursachen. Das
sollte eine Mahnung sein, möglichst umsichtig und unfallfrei zu fahren.
Ganz egal, wie geschickt man beim Abschluss der Versicherung vorgeht,
nach einem oder gar mehreren Unfällen wird man empfindlich hoch
eingestuft. Bleibt man hingegen unfallfrei, reduzieren sich die Beiträge
für die Kfz-Versicherung gerade in den ersten Jahren besonders stark.
10. Euro entscheiden, nicht Prozente
Die
Preisunterscheide zwischen den Kfz-Versicherungen sind sehr groß,
lassen Sie sich daher nicht allein von Prozenten blenden: Eine teure
Versicherung bleibt teuer, auch wenn Sie mit guten Prozenten einsteigen.
Ein Versicherungsvergleich zeigt die günstigsten Angebote.
Ein Fahranfänger mit einem älteren Auto kann sich auch günstige
Versicherungen ansehen, die wenig mehr als die gesetzlichen Standards
bieten. Bei einem geringen Wert des Fahrzeugs kann man auf Leistungen verzichten, die bei einem Neuwagen sinnvoll sind.
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