Beim Kauf von Opel ist Magna auf der Zielgeraden: Obwohl die finanziellen Zusagen anderer EU-Länder mit Opel-Standorten noch fehlen und die EU-Kommission mehr Informationen über die milliardenschweren Staatshilfen verlangt, kann der Kaufvertrag wohl in dieser Woche unterzeichnet werden. Nach zwei Wochen stehen die Verhandlungen über den Beitrag der Arbeitnehmer an der Opel-Sanierung laut Betriebsrat vor dem Abschluss – sie sind Voraussetzung für den Kaufvertrag. Für den deutschen Steuerzahler besteht nach Ansicht der FDP allerdings die Gefahr, allein auf den 4,5 Milliarden Euro Staatshilfen für Opel sitzen zu bleiben.
Kritik gibt es nach wie vor aus Spanien. Die Regierung dort fürchtet, dass die spanischen Opel-Werke gegenüber den vier deutschen Standorten benachteiligt werden. Diese Vorbehalte will Magna-Chef Siegfried Wolf bei einem Treffen mit dem spanischen Industrieminister Miguel Sebastián an diesem Dienstag klären. Die Madrider Regierung fordert von Magna langfristige Garantien für die Opel-Fabrik in der Nähe von Saragossa. Andernfalls werde das Land kein Geld für den Rettungsplan geben. Bei den britischen Werken hatte Magna bereits am Wochenende Zugeständnisse gemacht.
Der bislang kommunizierte Termin für den Abschluss des Vertrags an diesem Dienstag wird wohl nicht eingehalten. "Wir haben noch Klärungsbedarf", sagte Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz am Montag.
Der österreichisch-kanadische Zulieferer Magna und die russische Sberbank wollen den Vertrag mit der langjährigen Opel-Mutter General Motors (GM) unter Dach und Fach bringen und die Mehrheit an Opel übernehmen. Knackpunkt bei den Verhandlungen sind nach Angaben des Betriebsrates die Mitbestimmungsrechte, die die Arbeitnehmer für ihre geplante Beteiligung von zehn Prozent an "New Opel" erwarten. "Wir wollen qualitativ gleichgestellt werden mit jedem anderen Investor", unterstrich Franz. Die europaweit knapp 55.000 Beschäftigten sind bereit, bis 2014 auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld in Höhe von jährlich 265 Millionen Euro zu verzichten.
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